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Pressemitteilung

„Wenn man halt früher was gemacht hätte“ - Karl Wolf stellt nochmals 15 Jahre altes Heizkonzept vor - Nie umgesetzt

Seit Jahren gibt es Diskussionen um eine zentrale Hackschnitzelheizung im Bereich der unteren Stadt. Damit könnten die Landkreisschulen, der Kreisbauhof, die Schwimmbäder, anliegende Wohnbebauung und das grüne Ämterviertel mit Wärme versorgt werden. Wieder „auf Temperatur gebracht“ werden soll deshalb jetzt ein bereits eineinhalb Jahrzehnte altes Konzept der ÖDP-Kreisräte.

Stadt und Kreisräte wollen altes Heizkonzept „auf Temperatur bringen“: D. Blankenburg, Dr. M. Holzner, R. Schmidbauer, A. Gangl, K. Wolf, H. Aichner, L. Wax, Th. Muncz, M. Eineichner, A. Aigner und K. Seufzger (v.l.)

Fraktionssprecher Karl Wolf konnte kürzlich zu einem kleinen energiepolitischen Spaziergang durch die untere Stadt begrüßen, wo er das Konzept nochmals vorgestellte. Dazu erst ein Rückblick - mit einer guten Nachricht: Jüngst kam doch noch eine (Teil)bewegung in die Sache. Nachdem die dortige Uralt-Gasheizung langsam auszufallen droht, nehmen die Stadtwerke auf Bitten des Landkreises kurzfristig eine Containeranlage zur Beheizung des Ämterviertels (Grünes Zentrum) in Betrieb. Landrat Trapp hatte dazu -nach jahrelanger Diskussion- im Herbst 2019 eine Planung vorstellen lassen. Diese -obwohl nicht notwendig- in nichtöffentlicher Sitzung beschlossene Maßnahme blieb dann aber auch unter der neuen Landkreisführung erst mal unter Verschluss. „Inzwischen ging das Projekt auf die Stadtwerke über, was für uns durchaus eine gute Lösung darstellt“, so Karl Wolf. Der Wermutstropfen: Sollte doch noch eine größere zentrale Heizanlage entstehen, fehlt am Ende der Leitung ein Großabnehmer, was wirtschaftlich und energetisch von großer Relevanz ist. „Das muss aber nicht in jedem Fall das zwingende Aus bedeuten“, so die ÖDP-Vertreter. Unter gewissen Bedingungen können auch dezentrale Konzepte zielführend sein. „Wir sind da für alles offen“. Jetzt aber zum weiteren Rückblick - mit einer schlechten Nachricht: Das ÖDP-Ursprungskonzept wurde vor 15 Jahren im Kreistag erst mal abgelehnt und dann durch vollendete Tatsachen auch noch ausgehebelt, als nämlich das Schwimmbad mit einem Gas-Blockheizkraftwerk ausstattet wurde. Damit war ein wichtiger Wärmeabnehmer weggebrochen. Der damalige ÖDP-Antrag sah im Übrigen mehrere Alternativen vor. Diese reichten von einem Eigenbetrieb durch den Landkreis über die Einbindung der Forstbetriebsgemeinschaften bis hin zur Übernahme durch die Stadtwerke. In der Folgezeit sei dann der schwarze Peter zur wichtigsten Figur geworden: „Nachdem damals in Dingolfing fast alle Landkreisgebäude an das Stadtwerke-Heizwerk angeschlossen wurden, hatten wir das auch für Landau immer wieder angesprochen“, erinnert sich Karl Wolf. Hier schob der Landrat, damals Trapp, den schwarzen Peter erst mal zu den Stadtwerken: Diese würden kein attraktives Angebot machen. Offensichtlich wurde „Peter“ erst mal wieder zurückgereicht, weil man auf Seiten der Stadtwerke auf eine feste Zusage zum Anschluss der Landkreisschulen wartete. Dies, um –nachvollziehbar- in eine vernünftige Größenordnung für die Wärmeabnahme zu kommen. Eine gute Rolle habe auch der Freistaat nicht gespielt. Im Rückblick gehöre es wohl zur bitteren Wahrheit, dass hier von keiner Seite ein gesteigertes Interesse zur Realisierung dieses Zukunftsprojektes vorhanden war. Vor allem waren keine Kreistagsmehrheiten für die Unterstützung einer echten Landauer Wärmewende in Sicht. Ein Projekt dieser Tragweite kann nur in die Gänge kommen, wenn sich die Beteiligten mit dem festen Willen zusammensetzen, so etwas zu realisieren. Das ÖDP-Resümee vor diesem Hintergrund: „Wenn man halt früher schon etwas gemacht hätte, könnte man sich gerade jetzt in der Gaskrise etwas entspannter zurücklehnen“. Stattdessen wurde in jüngster Zeit für den Kreisbauhof noch eine Gasleitung verlegt. Hier hat sich der Landkreis aber im letzten Moment besonnen und eine regenerative Anlage beauftragt. Landrat Bumeder hatte jüngst geäußert, man müsse die Anlage für das Grüne Zentrum vorziehen, da die Realisierung einer größeren Lösung noch Jahre in Anspruch nehmen könne. „Das kann angesichts der Situation und aus Klimagründen nicht unser Anspruch sein“, so Wolf abschließend. Man werde hier am Ball zu bleiben.

 

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