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Pressemitteilung

War Klinikleiter doch nur Bauernopfer? - ÖDP zu „Causa Kögler“: Auch Rolle von Vorstand Lindgens hinterfragen

So nicht hinnehmen will man die aktuelle Entwicklung, was den seinerzeitigen „Rauswurf“ des stellvertretenden Kreisklinikchefs betrifft. Jetzt legt die ÖDP in der Causa Kögler nach. „Wenn er von den Vorwürfen entlastet ist, stelle sich die Frage, ob man ihn nicht wieder hätte einstellen müssen“. Landrat Trapp müsse sich zudem fragen lassen, ob er noch Herr über die Vorgänge sei.

Rückblende: Walter Kögler, Stellvertreter vom damaligen Klinikvorstand Michael Lindgens wurde kurz vor dem Ende der Fusionsverhandlungen fristlos gekündigt. Kompetenzüberschreitungen und mangelnde Information der Aufsichtsgremien über die Defizitentwicklung waren einige der Vorwürfe. „Es war tatsächlich so, dass es seinerzeit ein so erheblich gestörtes Vertrauensverhältnis gab, das die Weiterbeschäftigung Köglers als unmöglich erscheinen lies“, so Fraktionssprecher Karl Wolf, der für seine Fraktion im Verwaltungsrat des Klinikums sitzt, im Rückblick. Insofern stehe man auch zum damaligen Rauswurf. Zudem sei ein erheblicher Druck Deggendorfs zu spüren gewesen. Wolf hatte für seine Fraktion später in den Kreisgremien aber auch zum Ausdruck gebracht, dass man die Personalbeschlüsse in Sachen Kögler zwar mittrage, gleichzeitig aber eindringlich eingefordert, dass auch die Rolle von Vorstand Michael Lindgens eingehend geprüft werden müsse. Andernfalls könne man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kögler nur ein unter die Fusionsräder geratenes Bauernopfer sei. Einer alleine könne gar nicht so viel falsch machen. Seitdem habe es nur Vorwürfe und Ermittlungen in Richtung Kögler gegeben. Vorstand Lindgens sei außen vor geblieben. Man könne nur mutmaßen: Aber man bekomme hier das Gefühl nicht los, dass da manchmal auch die schützende Hand der CSU über den Dingen schwebe. Nach einem Jahr tauchte kürzlich in den örtlichen Medien eine Pressemitteilung des Donau-Isar-Klinikums auf. Der Inhalt: „Die gegenüber Herrn. Kögler erhobenen Vorwürfe werden nicht aufrechterhalten“. „Bei uns löste diese Nachricht Kopfschütteln aus“, so beschreiben die Kreisräte die Stimmung in ihrer Fraktion. Da passe etwas nicht zusammen. Erst jage man den seinerzeit amtierenden Vorstand vom Hof und dann veröffentliche man eine Nachricht, dass nichts dran sei. Wenn solche Vorwürfe nicht aufrecht erhalten werden, dann stelle sich doch im Umkehrschluss für viele die Frage, ob man ihn nicht wieder hätte nehmen müssen und er nicht doch nur Bauernopfer war. Was sich jetzt entwickle, sei langsam ein Skandal. Da sei eine Nachspielzeit fällig. Da man auf Grund vieler Medienberichte über ähnlich gelagerte Fälle den Verdacht hegen könnte, dass solche Abschiede vielfach mit einem goldenen Handschlag erfolgen, wird man in der Bevölkerung vermutlich wenig Verständnis für eine solche Vorgehensweise aufbringen. Für den Fall dass hier Kosten entstehen ist im Übrigen in den Fusionsverträgen geregelt, dass „Altlasten“ alleine von den Steuerzahlern des Landkreises Dingolfing-Landau zu tragen sind. Landrat Trapp hatte in der Julisitzung des Kreistages dazu auf Anfrage erläutert, dass die Veröffentlichung Gegenstand eines gerichtlichen Vergleichs gewesen sei. „Die Rolle des Landrats gibt uns langsam Rätsel auf“, so die ÖDP und verweist auf ihre Ausführungen ebenfalls im letzten Kreistag, wonach vereinbart gewesen sei, dass ein solcher „Freispruch“ nicht erfolgen solle. Der Landrat hätte dies auch zugesagt. Entweder er habe hier nichts unternommen oder er habe sich von der Klinikleitung über den Tisch ziehen lassen. „Wir fühlen uns jedenfalls gehörig veräppelt“, so die ÖDP-Kreisräte abschließend. „Wir können uns vorstellen, dass viele Bürger dieses Gefühl mit uns teilen“. 

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