Pressemitteilung
Hilfe, wenn der Durchblick fehlt
ÖDP-Kreisräte wollen Pflegestützpunkt. Oft tritt eine Pflegebedürftigkeit unerwartet ein und stellt Betroffene wie Angehörige vor schwierige Entscheidungen.
Schnell ist man hier überfordert. Wenn es nach dem Willen der Kreistagsfraktion ÖDP/Aktive Bürger geht, sollen Betroffene mit einem „Lotsen durch den Pflegedschungel“ bald Hilfe finden. Diese Hilfe soll in Form eines sogenannten „Pflegestützpunktes“ beim Landkreis angesiedelt werden. Wie man bei dieser Bezeichnung erst mal vermuten könnte, handelt es sich hier aber nicht etwa um eine -weitere- Pflegestation. „Durch Pflegestützpunkte sollen Menschen zu allen Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege beraten und die für sie in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote koordiniert werden, um eine wohnortnahe und möglichst abgestimmte Versorgung und Betreuung zu erhalten“ so erläutert vielmehr die Staatsregierung auf ihren Internetseiten das Angebot. „Plötzlich damit konfrontierte Familien verzweifeln oft an Anträgen, Anschreiben oder Zuständigkeiten“, so beschreibt Fraktionssprecher Karl Wolf die Situation. „Auch wenn es beispielsweise viele Internetangebote gibt: Letztlich kommt es halt doch darauf an, sich über die zunehmend komplexer werdende Materie rund um die Pflege mit kompetenten Beratern vor Ort unterhalten zu können und vor allem Lösungen aus einer Hand zu erhalten“, so Wolfs Ansatz. „Bei einem Pflegestützpunkt läuft also alles zusammen, was Angehörige zuvor oft zeitaufwändig selbst mit Krankenkassen, Pflegeheimen und Ämtern abklären mussten“, so die ergänzende Definition von Heike Aichner. Entscheidend sei auch, dass die Beratung hier unabhängig und neutral erfolge und hier natürlich eine Schweigepflicht gelte. Doch während es in anderen Regierungsbezirken dieses Angebot oft bereits flächendeckend gebe, sei Niederbayern mit Ausnahme von Landshut ein weißer Fleck“, moniert Kreisrat Alois Aigner. „Wir möchten deshalb betroffene Bürger entlasten und dieses „Angebot aus einer Hand“ jetzt auch im Landkreis etablieren“, ergänzt Kreisrätin Lisa Wax. Die Kosten würden zu zwei Dritteln von den Kranken- und Pflegekassen übernommen; ein Drittel teilen sich in der Regel Landkreis und Bezirk. Unterstützung komme auch vom Freistaat. Das müsse es dem Landkreis wert sein. „Der Landkreis ist mit seinem bestehenden Beratungsangebot z.B. mit der Musterwohnung in Teilen bereits in Vorleistung gegangen“, erkennen die ÖDP-Kreisräte gerne an. Dieses Angebot könne ideal in einen neu zu schaffenden Pflegestützpunkt eingebracht werden. „Das Anliegen war im Übrigen bereits im Jahr 2019 Beratungsgegenstand in den Kreisgremien“, erinnert sich Wolf. Man konnte sich seinerzeit mehrheitlich nicht zur Schaffung eines Pflegestützpunktes durchringen. Er sieht die Notwendigkeit des Antrags auch in der Demografie begründet: "Immer mehr Menschen dürfen sich eines immer höheren Alters erfreuen“. Damit steige aber auch der Anteil Pflegebedürftiger kontinuierlich an. Mit ihm die Nachfrage nach kompetenter Information aus einer Hand, so Wolf in dem von Ihm formulierten Antrag. Zuversichtlich sind die Kreisräte vor dem Hintergrund, dass es in Bayern bereits über 50 solcher Einrichtungen gibt und weitere in Planung sind. Da werde sich der Landkreis auf Dauer nicht ausnehmen können.