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Pressemitteilung

Geburtsstation: ÖDP will vertrauensbildende Maßnahme

Karl Wolf: „Schließungsbeschluss aussetzen “ – Auch Folge der Fusion

Karl Wolf, Vertreter der Fraktion ÖDP/Aktive Bürger im Verwaltungsrat des Donau-Isar-Klinikums

Landau. „Jetzt braucht die Geburtshilfe am Landauer Krankenhaus erst mal eine vertrauensbildende Maßnahme“. Deshalb müsse der „Vorratsbeschluss“ zur möglichen Schließung der Geburtshilfe vom Tisch, meint die ÖDP-Kreistagsfraktion zur aktuellen Diskussion.
Nachdem in der Bürgerversammlung am vergangenen Montag neue Hebammen zur Aushilfe an der Landauer Geburtsstation präsentiert werden konnten, scheint die Geburtsstation bis auf weiteres gesichert zu sein. Dennoch kündigte Deggendorfs Landrat Bernreiter auf der Bürgerversammlung an, am heutigen Mittwoch einen Vorratsbeschluss zur sofortigen Schließung der Abteilung zu veranlassen, sollte sich das Hebammenproblem nochmals verschärfen. Karl Wolf, Vertreter der Fraktion ÖDP/Aktive Bürger im Verwaltungsrat des Donau-Isar-Klinikums: „Ich sehe dafür derzeit keine Notwendigkeit“. Wenn haftungsrechtliche Probleme auftauchen, könne und müsse die Abteilung von der Geschäftsleitung auch ohne Zustimmung des Verwaltungsrats geschlossen werden. Die Verantwortung eines nicht ordnungsgemäßen Betriebs könne niemand auf sich nehmen. Ein Vorratsbeschluss zur Schließung der Abteilung wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber alles andere als eine vertrauensbildende Maßnahme für den Fortbestand der Abteilung. So dürfe man mit den Gefühlen der Bevölkerung nicht umgehen. Wenn es wirklich nur am Dienstplan und nicht am Geld liege, dann sei das Argument „Dienstplan“ ja vorerst vom Tisch. Jetzt müsse die Zeit bis Ende Januar genutzt werden, um die Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen. Ein Vorratsbeschluss zur Schließung der Abteilung würde derzeit wie ein Damoklesschwert über den Bemühungen hängen, die Abteilung zu stabilisieren. So könne kein langfristig zur Verfügung stehendes Personal gewonnen werden. Jetzt gelte es, der Abteilung genügend Zeit für eine echte Chance zu geben oder gleich ehrlich mit den Bürgern über eine Schließung zu diskutieren. Beides gehe nicht und sei gegenüber den Bürgern unfair. Die ÖDP sieht die aktuelle Diskussion auch als Folge der Fusion. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass kleinere Häuser daraus nicht als Sieger hervorgehen würden. Nicht zuletzt deshalb, da sich bei solchen Einschnitten Personal verständlicherweise auch umorientiere, was sich seit langem abgezeichnet habe. Man habe seinerzeit an die Fusionsbefürworter appelliert, mögliche Reduzierungen von Angeboten vor der Fusion ehrlich mit der Bevölkerung zu diskutieren und nicht die Verantwortung an den Nachbarlandkreis auszulagern. Auflösungen von Abteilungen vier Monate nach der Fusion würden von der Bevölkerung nun mal als Vertrauensbruch gewertet.

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