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Pressemitteilung

„Unsere Dörfer nicht bauernfrei machen“ - Dörfliches Einheimischenmodell statt Baugebiet für Kapitalanleger

Pilsting/Parnkofen. Zu einem Ortstermin hatten Bürger von Parnkofen ÖDP-Vertreter aus dem Kreisverband geladen. Konkreter Anlass dazu, die Absicht der Gemeinde, in Parnkofen ein in ihren Augen vollkommen überzogenes Baugebiet auszuweisen.

Ein stark reduziertes Baugebiet nach Einheimischenmodell statt dörflicher Fehlentwicklung fordern Parnkofener Bürger bei einem Ortstermin gegenüber ÖDP-Vertretern

Treffpunkt war der Hof von Franz Limbrunner in der Waldstraße, der dann die Sachlage schilderte und die Sorge vieler Bürger zum Ausdruck brachte. Er erinnerte dabei auch an die große Überschwemmung vor einigen Jahren. Bedingt durch eine weit ausgedehnte Hanglage im Anschluss an das Dorf war es seinerzeit zu großen Problemen gekommen. „Da war auf unserem Hof und darüber hinaus Land unter“, so Franz Limbrunner, der dies dann auch mit beeindruckenden Bildern untermauerte. „Wir haben den Schlamm aus der Schüttgosse unseres Getreidelagers geschaufelt“, so seine ungute Erinnerung. Wie da jetzt die Gemeinde daran denken könne, den Hang am Dorfrand mit einem Baugebiet zu versiegeln, erschließe sich ihm nicht. Das Wasser aus möglichen Starkregenereignissen werde verstärkt in sein Anwesen geleitet und gefährde seine Hofstelle in vermehrtem Ausmaß. Keine große Freude mit den Grundstücken prophezeie er auch künftigen Bauwerbern, denn die erwische es bei möglichen Überschwemmungen zuerst. Was ihm als Landwirt zudem Sorge mache, sei die langfristige Gefährdung seines Betriebes durch die heranrückende Wohnbebauung. Und in der Tat soll das geplante Baugebiet wenige Meter vor seinem Betrieb enden, wie sich die ÖDP-Vertreter überzeugen konnten. „Selbst an geringe Tierhaltung ist da auf Dauer nicht mehr zu denken“ ergänzt Limbrunner junior besorgt. Leider sei er da auch bei Berufskollegen im Gemeinderat nicht auf Verständnis gestoßen. Der junge Betriebsleiter will als Biobetrieb ohnehin keine Massentierhaltung aufbauen, aber selbst geringe Tierbesätze seien da auf Dauer gefährdet. „Diese Sorgen können wir teilen“, so die ÖDP-Vertreter, darunter Vorsitzender Klaus Eschlwech, Bundestagskandidat Klaus Seufzger sowie die Kreisräte Karl Wolf und Franz Zirngibl. Karl Wolf: Bayern zeichne sich gerade auf dem Land durch gesunde dörfliche Strukturen aus. Dazu gehören in einem Dorf auch immer noch Landwirte. „Wir dürfen unsere Dörfer nicht mit dem Ziel entwickeln, sie zu bauernfreien Schlafdörfern für die Industrie zu machen“, so Wolf. Das sei kein vernünftiger Ansatz in ländlichen Gebieten. Das schließe eine vernünftige Bauentwicklung nicht aus, ergänzt Klaus Seufzger. Wenn junge Leute im Dorf bleiben wollen, soll ihnen das durch maßvolle Baugebietsausweisung, aber im Besitz der Gemeinde, durchaus ermöglicht werden. Das sei hier aber offensichtlich nicht der Fall. So etwas gehöre jedenfalls nicht in die Hände von Kapitalanlegern. Jenseits von Hochwasser und Landwirtschaft gäbe es nämlich auch noch andere bedenkliche Entwicklungen, wie anwesende Bürger die Besucher informierten: Das Baugebiet wäre eine reine Privatinitiative eines Pilstinger Gemeinderats, der Grundstücksbesitzer sei. Zusammen mit einer Baufirma solle das Gelände offensichtlich „veredelt“ werden. Erfahrungen aus anderen Orten mit ähnlichen Vorhaben zeigten, dass es hier aus wirtschaftlichen Erwägungen am Schluss ausschließlich um Reibach und nicht um eine vernünftige Dorfentwicklung gehe, so die artikulierte Sorge vieler Parnkofener. Bei einem Ortstermin mit den beiden Bürgermeistern haben diese bisher wenig Verständnis für unsere Belange gezeigt, so Familie Limbrunner inzwischen enttäuscht. „Wir werden uns da im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unserer bayrischen Dorfstrukturen einsetzen“, kündigten die ÖDP-Gäste abschließend an. 

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